Bild 77.  Zwirndüwel und der Türwächter


Bild 77. Zwirndüwel und der Türwächter

Zwirndüwel = Zwirnteufel heißt dieser Schneider, ein großer Meister seines Faches, maßlos von sich eingenommen; dünn wie ein Zwirn, aber von höchsten Ansprüchen und ein Teufel an Energie. So hat er sich in den Kopf gesetzt, keine Geringere als die Königstochter Wunderhold zur Frau zu nehmen. Von der Palastwache mit blankem Schwert aufgehalten, treibt er mit ihr sein Verwirrspiel.

Dieses von Stefan Mart erfundene, als ungarisch deklarierte Märchen, könnte auch "Frechheit siegt" heißen. Der toon Zwirndüwel, von seinen Zwirnsfäden ornamental umschwirrt, - dieser Zug ist zeichtrickfilmreif durchgestaltet -, umgarnt die Leute, macht sie kirre. Sie müssen über sein skurriles Aussehen so heftig lachen, dass sie wehrlos werden und vor seiner eisernen Entschlossenheit kapitulieren. Der apoplektisch-rote Haudegen auf dem Bild hat sich die längste Zeit gefreut: gleich wird er vor Lachen tot umfallen. Dagegen bleibt der von Kopf bis Fuß eisblau gewandete Schneider stets kühl-gelassen. Der Illustrator sorgt dafür, dass die blaue Figur stets das Bild beherrscht und setzt sie deshalb gegen einen kanariengelben Hintergrund.


DIESES BILD IM MÄRCHENBUCH AUFSCHLAGEN